Neue vertikale Hotspots für Neu-Hohenschönhausen! Die Turm-Typologie, die das dritte Element dieser Interventionstriologie (Gärten, Anbauten, Türme) darstellt, soll die Potentiale der Flächen bündeln und den Neu-Hohenschönhausener*innen neue Möglichkeiten zur Gestaltung des Alltags bieten. Aber auch Leute von außerhalb sollen Teil der Community werden, die diese Türme bewohnt. Aus diesen Gründen findet sich im Turm eine Mischnutzung aus unterschiedlichen Bereichen wieder. Diese geht auf die Bedürfnisse der bestehenden Community ein und fügt als Anziehungspunkt für neue Bewohner*innen aus ganz Berlin, eine neue Ebene zu Neu-Hohenschönhausen dazu.

Durch die Positionierung der Türme an genau diesen Potentialbereichen, also Orte die durch die Anordnung der Scheiben geschlossene Plätze mit Grünanteil und Möglichkeiten zum Verweilen ausbilden, kommt man den Wünschen der Gemeinde nach mehr Gewerbeflächen und Kulturangebote zu schaffen. Zudem wird über das neue Angebot und die dazukommenden Bürger auch die Kaufkraft gestärkt, was ein wesentliches Problem diese Stadtteils ist.

Vorschlag: Die Türme sind in einer Holzskelettbauweise errichtet und werden über einen Betonkern ausgesteift. Sie fügen sich der umgebenden Höhe ein und überschreiten diese nur teilweise um zwei bis drei Geschosse. So ergeben sich Höhen von 35 bis 45 Metern. Dadurch wird ein harmonisches städtebauliches Bild geschaffen. In diesem befinden sich auch die Erschließungsflächen. Das Volumen ist zur umliegenden Bebauung um 45 Grad gedreht. Dadurch werden direkte Blickkontakt zu den umliegenden Nachbarbebauungen vermieden. So kann eine Verschattung der bestehenden Plattenbauten weitgehend vermieden und die Abstandsflächen optimiert werden. Das Thema der Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in der Fassadengestaltung wieder. Eine begrünte Fassade wird zusammen mit Holzelementen vorgeschlagen. 

In den oberen Geschossen sind Wohneinheiten für bereits bestehende Bewohner*innen von NHSH gedacht, wie z.B. die ehemaligen Anwohner*innen der aktivierten EG-Flächen. Es werden aber auch neue Nutzer*innen erwartet, die durch die vielfältigen Angebote der Punktbebauung angeworben werden. Im mittleren Bereich der Türme werden Büroflächen für kleine Büros oder Unternehmen, wie Architekten oder Designer angeboten. Kombiniert werden die Büros mit Coworking Flächen, die für alle frei nutzbar sind. So können die Bewohner*innen NHSHs, aber auch Besucher*innen ihren kreativen und produktiven Arbeitsprozess freien Lauf geben. Kleine kulturelle Events oder Flächen des kreativen Schaffens sind in den untersten Geschossen darunter  vorgesehen. Dazu gehören unter anderem Ausstellungen, aber auch Studios für Musik oder Animation. Es können zudem Flächen für Diskussionen adaptiert werden. Auch an ein gastronomisches Angebot wurde gedacht. So sind im Turm Flächen für das schnelle Mittagessen, aber auch Orte wo man mit der Familie zu Abend essen kann, geplant. Die ausgebildeten Terrassen und Dachflächen ergänzen die neuen Nutzungen und stellen neuen Treffpunkte zum Austauschen oder Verweilen dar.

Die Türme werden über Genossenschaften, bestehend aus Nutzer*innen aus Neu-Hohenschönhausen und den Gewerbetreibenden, organisiert. Die Finanzierung geschieht über Genossenschaftseinnahmen, Investitionen der Gewerbetreibenden, aber auch über Stiftungen und Förderungen. Die Grundstücksflächen werden in einem Prozess von der HOWOGE an die STADTBODENSTIFTUNG (NHSH) übergeben und dann durch die Genossenschaft gemeinsam mit Planungsbüros entwickelt und verwirklicht. Es findet ein s.g. Community Casting statt.

Als vertikales Element und Orientierungspunkt bilden die Türme den Abschluss eines gemeinschaftsfördernden Eingriffs und schaffen gemeinsam mit den GÄRTEN und SOCKELBAUTEN, die Grundlage für ein besseres und zukunftsorientiertes NHSH.