Man kann durch das ganze Viertel flanieren, über Wiesen, unter Obstbäumen durch Hecken und über Moose. Auf dem Weg laden viele Orte zum Verweilen ein. Auch wenn nicht überall immer Menschen sind, ist es ein gepflegter Ort, ein Ort mit Farbe, Materialien und Flächen, die sich Menschen von hier ausgesucht haben. Am schönsten ist, dass viele hier überlegt haben, wie der ohnehin schon grüne Ort nochmal anders grün und für alle angenehmer wird. Klar, Müll gibt es und Graffiti und in manchen Sommern verdorrt auch schon einiges, weils kein Geld gibt für die Pflege, aber das ist eben auch NHSH und Berlin….wichtig war, dass sich mal was tut.

Aus den Stimmen der Bewohner*innen, die wir bei Befragungen in den verschiedenen Neu-Hohenschönhausener Nachbarschaften getroffen haben, sowie durch die Bemerkungen zum städtebaulichen Rahmenplan gestützt, wurde Folgendes klar: Die Neu-Hohenschönhausener*innen sind stolz auf die Nähe zum Grün und genießen sie, leiden aber in ihrer Siedlung unter dem Fehlen von Grünräumen, ausgebauten Fahrradwegen und Freiflächen mit Aufenthaltsqualität, an denen man bleiben, flanieren oder sich treffen will.

Unser Vorschlag: Das Grün, das Neu-Hohenschönhausen wie ein Band umgibt und die Siedlung schon vereinzelt durchzieht, zusammenbringen. Wir wollen Grünraum-Zentrum schaffen, aber nicht an einem Platz oder als einen durchgehenden Weg, sondern als ein Netz, dass zum Spazieren einlädt, dass Blickbeziehungen entstehen lässt und die Viertel verbindet. Eine grüne Welle durch das Viertel. Aber wie kann das gehen?

Schritt 01: Was gibts?

Gemeinsam mit Menschen aus dem Ostseeviertel, dem Bezirk und der HOWOGE wird festgelegt, an welchen Stellen Grünräume und Plätze entstehen sollen und wo Parkflächen behutsam durch Parkgaragen (im Ostseeviertel PARKDÜNE genannt;) und andere Mobilitätsangebote umgenutzt werden können.

Schritt 02: Gestalten!

Zusammen mit beauftragten Planungsbüros wird anhand der konkreten Orte, aber auch internationaler Beispiele auf Grundlage eines Budgets, ein Katalog an Gestaltungsmöglichkeiten mit Kosten festgelegt. Hierbei gibt es 4 Schwerpunkt-Kategorien: Naturräume, gebaute Kanten und Stadtmöbel, beziehungsweise Pavillons. Der Naturraum kann zum Beispiel einfach eine Wiese sein, die unterschiedlich hoch gemäht ist, aber auch ein Wasserlauf oder Brunnen. Die gebauten Kanten reichen bis zu gebauten Sitztreppen und die Stadtmöbel/Pavillons eignen sich zum Zusammenkommen, Arbeiten, Essen und Spielen. An ausgewählten Plätzen können Interventionen kombiniert werden: Kirschbäume, Tischbänder und Treppen beleben den Platz, eine weitläufige Wiese führt an den Rand der Siedlung…

Der Verlust der Parkflächen ist eine große Veränderung, die aber kommen wird – was sie für Potentiale birgt, wie damit umgegangen wird und wie diese neuen Freiräume genutzt werden, muss mit der Nachbarschaft und mit denen, die diese Flächen verlieren, entwickelt werden!